Schulung: Seminar F
SEMINAR F: Gebt auch den Jungens eine Chance!
Vom positiven, fördernden und unterstützenden Umgang und "Grenzen setzen" mit pubertierenden, "schwierigen" Jungens.

Ohne Zweifel. Sie machen es uns in unserer Arbeit manchmal sehr schwer, diese Buben! Oft ist es dann beim besten Willen viel verlangt, dass wir hinter ihren schwierigen Verhaltensweisen noch etwas positives vermuten und verständnisvoll fördernd und "liebevoll" intervenieren sollten.

Zu schnell reagieren wir dann als Eltern und Erzieher/innen oft auf "Oberflächenphänomene" wie z. B. "Stören", "aggressives agieren" sowie vordergründiges "Machogehabe" - und als Hauptsorge bleibt meist nur noch, wie wir die Mädchen vor diesen "mühsamen Typen" schützen und ihnen Schwierigkeiten mit diesen Kerlen ersparen können.

Zwar haben sich die Normen der Männlichkeit und des Umgangs zwischen Männern in den letzten 2 Jahrzehnten, zumindest theoretisch, durchaus positiv verändert. Aber die Art und Weise wie Jungens heute erzogen werden, hat damit nicht Schritt gehalten. Wir haben das ja auch nirgends gelernt und stecken oft selbst noch in unseren Schwierigkeiten und Erinnerungen fest.

Gerade im Umgang mit pubertierenden Jungens mit all ihren "Tricks und Spielen" herrscht bei Eltern und Erziehern/innen oft riesige Ratlosigkeit oder zumindest starke Unbeholfenheit.
Mütter und Erzieherinnen ziehen sich vor Jungens zurück, ängstlich darauf bedacht, keine "Softies" aus ihnen zu machen, aber auch, weil sie unsicher sind, wie sie sich gegenüber der sich entwickelnden männlichen Sexualität verhalten sollen. Und die Männer, Väter und Erzieher ziehen sich vornehm zurück, leiden unter ihren eigenen Verunsicherung als Mann, scheuen die Vertiefung der Beziehung zu den Jungens, verbünden sich mit den Frauen und Mädchen und bleiben dann oft in unbeholfenem Rivalisieren mit den Jungens blockiert.

Nur zu oft werden Jungens dann schnell als potentielle "Störer", als junge "wilde" (oder gar als sexuelle Bösewichte) erlebt und behandelt, statt als "in einer schwierigen Zeit ihren Stil suchende" werdende Männer in einer Identitätskrise, als Menschen mit eigenen Ängsten und Empfindlichkeiten. Und schnell sind sie dann in dieser Rolle zementiert, anstatt auf ihrer Suche nach Orientierung behutsam unterstützt.

Unter diesen Voraussetzungen aber kann die Pubertät für die Jungen kaum zu einer positiven Erfahrung werden!

Immer wieder könnten wir, würden wir uns die Zeit nehmen und den behutsamen Zugang zu ihnen suchen, Jungens begegnen, die beispielsweise an dem was wir so schnell und verniedlichend mit "jungendlicher Verliebtheit" oder "blödes, pubertierendes Jungengehabe" abtun, selber fast verzweifeln und froh wären, würde ihnen jemand die Hand reichen und einen Ausweg aus der Sackgasse zeigen. Jungens werden mit ihren Gefühlen, Sehnsüchten, Ängsten, Träumen und Nöten oft alleingelassen. In diesem Wochenend-Seminar möchten wir Antworten auf verschiedene Frage- und Problembereiche erarbeiten, die sich aus der konkreten Arbeit der Seminarteilnehmer/innen mit Jungens stellen

Inhalte:

Ziele:
Vermittlung von Grundlagen der positiven, fördernden Arbeit mit "Jungs" / jungen Erwachsenen, Förderung des Verständnisses für und den Umgang mit spezifische Verhaltensweisen von "Jungs" / jungen Erwachsenen sowie Erarbeitung von konkreten Instrumenten für den Umgang mit ihnen in der Arbeit mit Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen.

Zielpublikum: Teams und Mitarbeiter/innen aus Schulheimen, SchulInternaten, Jugendheimen, Einrichtungen der Suchttherapie, Psychiatrie, etc. in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Kursdatum: Als institutionsinterne Weiterbildung nach Absprache

Ihre Investition: nach Absprache


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