Nach der tiefenpsychologischen Auffassung lassen sich
seelische Störungen auf ungünstige bzw. schädigende Einflüsse
in der frühen Kindheit zurückführen. Diese Einflüsse
wirken sich auf die Einstellungen, Verhaltensweisen und den Charakter
des Erwachsenen aus. Die Behandlung beschäftigt sich folglich auch
mit der Aufdeckung und Be- und Verarbeitung der aktuellen Situation und
solcher
früherer Einflüsse. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
umfaßt also ätiologisch orientierte Psychotherapieformen, mit
welchen die unbewußte Psychodynamik aktuell wirksamer neurotischer
Konflikte unter Beachtung von Übertragung, Gegenübertragung und
Widerstand behandelt werden. Eine Konzentration des therapeutischen Prozesses
wird durch Begrenzung des Behandlungszieles, durch ein vorwiegend konfliktzentriertes
Vorgehen und durch Einschränkung regressiver Prozesse angestrebt. Wollen
wir also den Menschen besser in seiner (inneren) Psychodynamik verstehen,
so müssen wir uns an die psychoanalytischen Therapien wenden. Die tiefenpsychologisch
fundierte Psychotherapie gelangt auch in jenen Fällen zur Anwendung,
in denen eine längerfristige therapeutische Beziehung erforderlich
ist. Als Sonderformen können zur Anwendung kommen: Kurztherapie, Fokaltherapie,
dynamische Psychotherapie und niederfrequente Therapie in einer längerfristigen,
Halt gewährenden therapeutischen Beziehung. Wollen Sie sich selbst
besser in Ihrer (inneren) Psychodynamik verstehen, so orientieren Sie
sich vielleicht eher an psychoanalytischen Therapien (sie haben ihre Bedeutung
vor allem, wenn ein grundlegender Erkenntnisprozess zur eigenen Persönlichkeit
angestrebt wird), oder die integrative Therapie (siehe unter 7.3.2.7.).
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wie die integrative
Therapie gelangt auch in jenen Fällen zur Anwendung, in denen eine
längerfristige
therapeutische Beziehung erforderlich ist. Als Sonderformen der tiefenpsychologischen
Therapieformen können a.A. zur Anwendung kommen: Kurztherapie, Fokaltherapie,
dynamische Psychotherapie und niederfrequente Therapie in einer längerfristigen,
Halt gewährenden therapeutischen Beziehung. Hauptrichtungen: - Psychoanalyse
(S. Freud) - Analytische Psychologie (C.G. Jung) - Schicksalsanalyse
(L. Szondi) - Individualpsychologie (A. Adler) - Daseinsanalyse (Binswanger/Boss)
- Charakteranalyse (Wilhelm Reich und Nachfolger).
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein Oberbegriff für
Behandlungsverfahren, die auf der Krankheitslehre der Psychoanalyse beruhen
und bei denen gezielt die unbewusste Dynamik eines aktuell wirksamen neurotischen
Konflikts bearbeitet wird. Im Zentrum der psychoanalytischen Krankheitslehre
steht die Auffassung von der krankmachenden Wirkung unbewusster seelischer
Konflikte, deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Menschen, auf seinen
Körper und auf seine Beziehungen zu anderen Menschen untersucht werden.
Neben den Konflikten thematisiert die psychoanalytische Krankheitslehre
Entwicklungsdefizite und den Einfluss von traumatischen Erfahrungen.
Daraus leiten sich Behandlungsmethoden mit unterschiedlicher Dauer, Zielsetzung
und unterschiedlichen Rahmenbedingungen ab. Voraussetzung für die
Anwendung der tiefenpsychologisch fundiertenPsychotherapie ist die Bereitschaft
des Patienten, sich dem symptomauslösenden Konflikthintergrund und
seinen biografischen Bezügen zuzuwenden. Das Behandlungsziel wird
auf dem Hintergrund des Hauptkonflikts von Patient und Therapeut gemeinsam
erarbeitet und berücksichtigt nicht allein die Symptomatik sondern
auch die aktuellen Lebensumstände und die Belastbarkeit des Patienten.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wird als Langzeittherapie-
und als Kurztherapieform auch zur Krisenintervention angewandt.
(nach einem Informationsblatt des Beratenden Fachausschusses Psychotherapie
bei der KV Hamburg)
Hauptmethoden:
Links zu Ausbildungsinstitutionen:
Psychoanalytisches Seminar Zürich
Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse, Zürich
Verbände:
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Online - Texte:
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Literatur:
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